Die Top 10 Zitate der Österreichischen Schule

In diesem Beitrag präsentieren wir 10 prägnante Aussagen von bedeutenden Verfechtern der Österreichischen Schule der Nationalökonomie und ordnen sie einem historischen und ökonomischen Kontext zu.

Die Österreichische Schule der Nationalökonomie ist eine bedeutende wirtschaftswissenschaftliche Strömung, die 1870 durch Carl Menger begründet wurde. Im Zentrum steht das Individuum und dessen wirtschaftliches Handeln. Sie basiert unter anderem auf der subjektiven Werttheorie, wonach der Wert eines Gutes von der individuellen Bewertung der Marktteilnehmer abhängt.

Charakteristisch für die Austrian School, wie sie auch genannt wird, ist ebenfalls ihre Betonung der Rolle des Individuums, die Analyse von Anreizen und Opportunitätskosten sowie eine kritische Haltung gegenüber staatlichen Markteingriffen. Im Gegensatz zur keynesianischen Theorie setzt die Österreichische Schule auf selbstregulierende Märkte und dezentrale Wissensverteilung.

Diese Sammlung enthält zehn prägnante Aussagen bedeutender Verfechter der Österreichischen Schule und ordnet sie in ihren historischen und ökonomischen Kontext ein.

1. "Wenn Sozialisten Wirtschaft verstünden, wären sie keine Sozialisten." ― Friedrich August von Hayek

Das Zitat stammt von Friedrich August von Hayek (1899-1992), einem der einflussreichsten Ökonomen des 20. Jahrhunderts und Nobelpreisträger von 1974. Es entstand in den 1970er Jahren, einer Zeit intensiver Debatten zwischen Anhängern der freien Marktwirtschaft und Vertretern sozialistischer Wirtschaftsplanung. Hayek argumentierte, dass ein System freiwilliger Markttransaktionen die effizienteste Form wirtschaftlicher Organisation sei. Die Preisbildung durch Angebot und Nachfrage ermögliche eine optimale Koordination der ökonomischen Aktivitäten und eine effiziente Allokation der Ressourcen. Mit diesem Zitat bringt Hayek seine Überzeugung zum Ausdruck, dass die Einsicht in wirtschaftliche Zusammenhänge zwangsläufig zur Ablehnung planwirtschaftlicher Systeme führt.

2. "Wenn Gelddrucken die Armut beenden würde, würde das Drucken von Diplomen die Dummheit beenden."Javier Milei

Argentinien kämpft seit Jahrzehnten mit einer hohen Inflation, die im Jahr 2023 bei über 200% lag. Das Land blickt auf eine lange Geschichte der Geldmengenausweitung zur Finanzierung der Staatsausgaben zurück. Mit dieser Analogie kritisiert Milei, der seit 2023 als argentinischer Präsident amtiert, die Vorstellung, dass komplexe wirtschaftliche Probleme durch eine einfache Erhöhung der Geldmenge gelöst werden können. Die bloße Vermehrung der Geldmenge schaffe keinen realen Wohlstand, sondern führe zu einer Umverteilung der Kaufkraft. So wie ein Diplom ohne die zugrundeliegende Bildung wertlos ist, kann auch zusätzliches Geld ohne entsprechende Wertschöpfung keine nachhaltige Verbesserung des Lebensstandards bewirken.

3. "Die Menschen beklagen sich über Inflation, aber sie unterstützen enthusiastisch Politik, die nur mittels Inflation durchgeführt werden kann."Ludwig von Mises

Das Zitat verdeutlicht einen zentralen Widerspruch: Viele staatliche Programme und Sozialleistungen können nur durch zusätzliche Geldschöpfung finanziert werden, da direkte Steuererhöhungen politisch schwerer durchsetzbar sind. Mit dieser Beobachtung beschreibt Mises, der österreichische Ökonom (1881-1973) und einer der einflussreichsten Vertreter der Österreichischen Schule, einen wiederkehrenden Mechanismus demokratischer Systeme. Die Menschen unterstützen diese Programme, ohne an die inflationären Folgen zu denken. Genau diese Inflation beklagen sie aber gleichzeitig.

4. "Die natürliche Tendenz des Staates ist die Inflation."Murray Rothbard

Dieses kurze Zitat beschreibt die systemische Abhängigkeit des Staates von der Inflation. Im heutigen Geldsystem kann der Staat seine Ausgaben durch Geldschöpfung finanzieren. Mit dieser Analyse trifft Rothbard, amerikanischer Ökonom (1926-1995) und einer der bedeutendsten Vertreter des Libertarismus, einen zentralen Punkt: In einem System mit begrenzter Geldmenge wie Bitcoin wäre dies nicht möglich - der Staat müsste sich auf Steuern beschränken oder würde zahlungsunfähig, sobald er dem Wettbewerb nicht mehr standhalten kann. Inflation ist also kein zufälliges Phänomen, sondern eine notwendige Bedingung für den Fortbestand des modernen Staates in seiner heutigen Form.

5. "Ich glaube nicht, dass wir jemals wieder gutes Geld haben werden, solange wir es nicht den Händen des Staates wegnehmen."Friedrich August von Hayek

Das Zitat spiegelt Hayeks Überzeugung wider, dass die staatliche Kontrolle des Geldes unweigerlich zu seiner Verschlechterung führt. Solange der Staat das Monopol auf die Geldschöpfung hat, wird er das Geld für seine Zwecke missbrauchen. Hayek argumentierte, dass nur eine Entkoppelung des Geldes vom staatlichen Einfluss die Qualität des Geldes als Wertaufbewahrungs- und Zahlungsmittel wiederherstellen könne. Diese Vorhersage wird heute vor allem in der Bitcoin-Community als visionär gefeiert, da Bitcoin das erste Geldsystem ist, das eine vollständige Abwesenheit des Staates in der Geldpolitik tatsächlich realisiert.

6. "Die Kunst des Wirtschaftens besteht darin, nicht nur die unmittelbaren, sondern auch die langfristigen Auswirkungen jeder Maßnahme zu sehen; sie besteht ferner darin, die Folgen jedes Vorgehens nicht nur für eine, sondern für alle Gruppen zu bedenken."Henry Hazlitt

Das Zitat stammt aus Hazlitts einflussreichem Werk "Economics in One Lesson" und spricht ein Kernproblem wirtschaftspolitischer Entscheidungen an. Der amerikanische Wirtschaftsjournalist (1894-1993), der die Ideen der Österreichischen Schule einem breiten Publikum zugänglich machte, kritisiert die Tendenz, nur kurzfristige Effekte oder Auswirkungen auf bestimmte Interessengruppen zu betrachten. Dies führt häufig zu Fehlentscheidungen, da langfristige negative Folgen oder Auswirkungen auf andere Marktteilnehmer übersehen werden. Hazlitt plädiert für eine ganzheitliche ökonomische Analyse, die sowohl zeitlich als auch in Bezug auf die betroffenen Gruppen umfassend sein muss.

7. "Nicht weil ein Gut Arbeit gekostet hat, hat es Wert, sondern weil es Wert hat, wird dafür Arbeit aufgewendet."Carl Menger

Mit diesem zentralen Zitat wendet sich Menger, der österreichische Ökonom (1840-1921) und Begründer der Österreichischen Schule, gegen die klassische Arbeitswerttheorie. Der Wert eines Gutes entsteht nicht durch die investierte Arbeitszeit, sondern durch die Nachfrage am Markt. Ein anschauliches Beispiel: Zehn Stunden Arbeit mit dem Hammer auf Holz schaffen keinen Wert, wenn das Ergebnis nicht nachgefragt wird. Deshalb werden Ressourcen und Arbeit meist nur dann in die Produktion eines Gutes investiert, wenn eine entsprechende Nachfrage und damit ein Wert besteht.

8. "Der Markt ist keine Erfindung des Kapitalismus. Er existiert seit Jahrhunderten. Er ist eine Erfindung der Zivilisation."Ludwig von Mises

Das Zitat zeigt, dass Märkte ein grundlegendes Element menschlicher Interaktion sind. Schon lange vor der Entstehung des “modernen” Kapitalismus gab es Märkte als natürliche Ordnung des Austauschs zwischen Individuen. Wo immer Menschen Güter oder Dienstleistungen anbieten und nachfragen, entsteht automatisch ein Markt. Diese dezentrale Form der Koordination hat sich unabhängig von spezifischen Wirtschaftssystemen als ein grundlegendes Merkmal der zivilisatorischen Entwicklung herausgebildet.

9. "Eine Gesellschaft, die zwischen Kapitalismus und Sozialismus wählt, wählt nicht zwischen zwei Sozialsystemen; sie wählt zwischen sozialer Kooperation und dem Zerfall der Gesellschaft."Ludwig von Mises

Das Zitat thematisiert die grundlegenden Unterschiede zwischen freien Marktsystemen und planwirtschaftlichen Ansätzen. In freien Märkten koordinieren Preise dezentral die gesellschaftlichen Bedürfnisse und Ressourcen. Historische Beispiele wie die Sowjetunion und die DDR zeigen, wie staatliche Eingriffe in diesen Preismechanismus zu Fehlallokationen und Versorgungsengpässen geführt haben. Mises argumentiert, dass nur freiwillige Markttransaktionen eine effiziente Verteilung der Ressourcen entsprechend den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen ermöglichen.

10. "Die Wirtschaft hat keine anderen Zwecke als die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse."Carl Menger

Das Zitat verdeutlicht den Grundmechanismus des Wirtschaftens: Die primäre Triebfeder allen wirtschaftlichen Handelns ist die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse. In einer Marktwirtschaft kann man seine eigenen Bedürfnisse aber nur befriedigen, indem man die Bedürfnisse anderer bedient. Jeder Gewinn und jedes Einkommen beruhen auf dem Angebot von Gütern oder Dienstleistungen, die von anderen als wertvoll erachtet werden. Diese Verknüpfung von Eigen- und Fremdinteresse ist der wesentliche Mechanismus des wirtschaftlichen Austausches.

Weiterführende Literatur

Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, diese Zitate einiger der bedeutendsten Denker der Wirtschaftswissenschaften zu lesen - wir hoffen, sie haben dich inspiriert und geben dir hier noch einige Empfehlungen unserer Redaktion zum Thema Österreichische Schule:

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